Volvo macht sich auf, die USA zu erobern. Die Speerspitze soll dabei der S60 sein, der auch in den USA produziert wird. Diesel und großvolumige Motoren gehören der Vergangenheit an. Stattdessen setzt das Unternehmen mehr denn je auf Hybridantriebe. Der Volvo S60 wird das erste Modell des schwedischen Autobauers sein, bei dem kein Diesel im Angebot ist. Da passt es gut ins Bild, dass die Mittelklasselimousine in brandneuen Werk in Charleston im Bundesstaat South Carolina produziert wird, der ersten Fertigungsstätte der Skandinavier in den USA. Technisch ist die Stufenheck-Limousine eng verwandt mit dem Kombi V60, der vor nicht allzu langer Zeit in Europa vorgestellt wurde. Beide Modelle basieren auf Volvos SPA Plattform (Scalable Product Architecture).
Der Basismotor im Volvo S60 ist der Zweiliter-Reihenvierzylinder, der in Leistungsstufen zwischen 184 kW/250 PS beim T5 und 233 kW/318 PS beim „S60 T8 Polestar Engineered“ angeboten wird. Lediglich die Einstiegsvariante des Triebwerks wird mit einem Turbolader zwangsbeatmet, bei den anderen Versionen soll eine Kombination aus Turbolader und Kompressor für mehr Kraft und einen geschmeidigeren Antritt sorgen. In der Antriebspalette finden sich auch zwei Hybridantriebe, die mithilfe des 65 kW/117 PS starken Elektromotors eine Systemleistung von 223 kW/303 PS beziehungsweise 233 kW/318 PS haben. Beim Drehmoment erreicht die Top-Version, die mit dem Zusatz „Polestar Engineered“ versehen ist, 430 Newtonmeter und damit 30 Newtonmeter mehr, als das Basis-PHEV.
Marktstart in Deutschland Mitte 2019
Im Mitteltunnel befindet sich eine 10,4 Kilowattstunden Lithium-Ionen-Batterie. Damit soll eine Norm-Reichweite von bis zu 45 Kilometern möglich sein. Volvo erwartet einen Benzinverbrauch von minimal 2,1 Litern auf 100 Kilometer gemessen nach dem WLTP-Zyklus. Durch die elektrifizierte Hinterachse wird ein Allradantrieb realisiert und nach rund drei Stunden sind die Akkus an einer 230 Volt / 16 Ampere-Steckdose wieder voll.
Aufgrund der technischen Verwandtschaft mit dem V60-Kombi ist auch die Limousine mit den neuesten Assistenzsystemen ausgestattet, die aus der 90er-Serie stammen: Der automatische Stadt-Notbremsassistent erkennt also beispielsweise auch Tiere und beim optionalen Auto-Pilot-System, das bei bis zu 130 Kilometern pro Stunde teilautonome Fahrfunktionen ermöglicht, sollen die Kurvenfahrten dank der Weiterentwicklung der Technik geschmeidiger sein als bisher. Zum Sicherheitspaket gehört auch ein Kreuzungsassistent und eine Lenkradunterstützung. Beim ansehnlichen Interieur spielen die Schweden weiterhin die Tablet-Karte mit einem großen Bildschirm als zentrales Bedienelement. Bei der Konnektivität helfen Apple CarPlay und Android Auto. Die Limousine ist ab Mitte nächsten Jahres in Deutschland auf dem Markt, dürfte voraussichtlich etwa 1500 bis 2000 Euro günstiger als der Kombi sein und kostet somit rund 39.000 Euro.