Komfortabel wie ein Hotelzimmer, flexibel wie ein Wohnwagen. Das temporäre Hotel Flying Nest der Accor Hotels soll als Unterkunft für kurze Zeit dienen. Alte Schiffscontainer werden zu mobilen und nachhaltigen Gasträumen, die sich an jedem Ort leicht transportieren und wieder zusammenbauen lassen. Entworfen wurde das Interieur vom französischen Designer Ora-ïto für die Accor-Hotels-Gruppe.

Das Flying Nest basiert auf der Idee der modularen Architektur. In diesem Fall bedeutet das: Sechs Container sind durch Terrassen miteinander verbunden. Das Konzept des reisenden Hotelzimmers eignet sich für Musikfestivals genauso für Geschäftstreffen. „Ursprünglich für Event-Agenturen, Messeveranstalter und Festivals gedacht, wird das Konzept bald auch privaten Kunden angeboten“, sagt Sébastien Dupic, New Business Senior Project Manager bei Accor Hotels.

Holz aus ökologisch bewirtschafteten Wäldern

Der Aufbau des Pop-Up-Hotels geht ganz flott: Innerhalb eines halben Tages stehen die Containerstrukturen. Im Inneren schenkt das große Fenster natürliches Licht. Damit öffnet sich der Blick auf den Ort, an dem das Hotel steht. Und der kann sich – besonders in den Bergen – lohnen. Die Nacht kostet 150 Euro, drei Nächte muss der Gast mindestens verweilen.

Jedes der Zimmer verfügt über einen kleinen Wohnbereich, ein eigenes Bad, Klimaanlage, Wi-Fi-Verbindung und Bluetooth-Lautsprecher, um den Komfort eines traditionellen Hotelzimmers zu bieten. Das Licht strahlt per LED – und die Beschichtungen aus Holz stammen aus ökologisch bewirtschafteten Wäldern.

Was als Pilotprojekt begann, testete Accor Hotels 2018 für mehrere Monate auf Festivals, Kongressen und Veranstaltungen in Frankreich – beispielsweise auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die Idee ist, dass sich die Struktur an jeden Ort anpasst, unabhängig von den Bedingungen. Im Moment stehen die Nester im auf 1800 Meter gelegenen Wintersportzentrum Avoriaz in Frankreich. Dort müssen die Gäste nun bloß noch aus dem Bett steigen, um auf der Skipiste zu stehen.

Konzepte für mobile Hotels gibt es schon

Ganz neu ist das Konzept der mobilen Hotelzimmer allerdings nicht. 2014 bewarb sich das OVA Studio für einen Wettbewerb mit ihren mobilen Hotelzimmern, die verreisen können. Deren Name: Hive-Inn. Damals hieß es dazu: „Ähnlich einem Reisekoffer, kann der fertig eingerichtete Container mitreisen und an den Wunschort versendet werden. Oder er lässt sich an Ort und Stelle als Ausstellungsraum oder Werbefläche für Firmen nutzen.“ Leider scheiterte die Idee damals in der ersten Runde.

Noch einen Schritt weiter will zukünftig das Aprilli Designstudio gehen: Dessen Autonomous Travel Suite lässt sich nicht nur an unterschiedlichen Orten aufstellen. Das mobile Hotelzimmer ist explizit darauf ausgelegt, die Gäste durch die Gegend zu transportieren, während sie sich auf der Couch entspannen oder sich in der Küche etwas zu Essen kochen.

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