Immerhin: Rund zehn Prozent der Fahrzeuge, die der Fuhrpark-Dienstleister Alphabet derzeit an Unternehmen vermittelt, sind elektrifiziert. Doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. „Und die ersten Firmen stellen ihre Flotten komplett um“, berichtete Andreas Baron, E-Mobility Consultant bei der BMW-Tochter. Ein Beispiel sei etwa der deutsche Ableger des französischen Autozulieferers Faurecia, der für alle Mitarbeiter die Stromkosten übernimmt, wenn sie am Arbeitsplatz oder auch Zuhause ihren Dienstwagen laden.

Noch gebe es allerdings viele Bedenken in den Unternehmen, das erfordere eine intensive Beratung, sagte Baron auf dem EDISON-Talk beim zweitägen Branchentreff „Flotte“ in den Düsseldorfer Messehallen, bei dem Autohersteller, Mobilitätsdienstleister und Flottenmanager zusammenkamen. Vor allem zum Thema Laden hätten die Verantwortlichen in den Firmen zahlreiche Fragen. Mittlerweile gebe es aber gute staatliche Förderprogramme für Ladepunkte am Arbeitsplatz oder Zuhause, die den Umstieg erleichtern würden. Besonders fortschrittliche Arbeitgeber installierten sogar eigene Fotovoltaikanlagen, um den Strom für die E-Autos selbst zu produzieren.

Volkswagen will CO2-neutral werden

Doch wie umweltfreundlich sind Autos mit Akkus wirklich? Auch dieses Thema beschäftigt viele Firmenvertreter, wie die Fragen aus dem Publikum zeigten. Wohl weil viele widersprechende, zum Teil auch falsche Zahlen zum CO2-Ausstoß bei der Produktion von Lithium-Akkus kursieren. „Wir wollen unsere Elektroautos komplett klimaneutral fertigen“, erklärte Derek von Rönn. Er leitet den Bereich Geschäftsmodell Vertrieb e-mobility bei Volkswagen in Wolfsburg. Dazu verpflichte VW auch die Zulieferer, etwa LG Chem, den Lieferanten der Batterie, der in seinem polnischen Werk ausschließlich Grünstrom verwenden wird. Zusätzlich legt der Konzern einen Nachhaltigkeitsfonds auf, der in Aufforstungsprojekte investieren soll – um so den übrigen CO2-Ausstoß durch die Fertigung zu kompensieren. „Damit ist ein Elektroauto ab Kilometer null klimafreundlicher als ein konventionelles Fahrzeug“, versicherte von Rönn.

Plug-in-Hybride beurteilte er eher skeptisch, weil viele Fahrer im Alltag das Laden vergessen würden und nur den Verbrenner nutzten – was zu hohen Spritverbräuchen führe. Wer dagegen mit dem Hybrid konsequent elektrisch fahre, entlaste das Klima. Was immer leichter falle, weil die Reichweiten der Plug-in-Hybride stiegen. Das gelte auch für die reinen E-Autos der I.D.-Familie von Volkswagen, die ab kommenden Jahr nach Norm rund 500 Kilometer mit einer Akku-Ladung schaffen sollen. „Die sind dann“, so von Rönn, „auch für Außendienstler geeignet, die im Schnitt pro Tag 200 Kilometer unterwegs sind“.

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