Die schlechten Nachrichten rund um Faraday Future reißen nicht ab. Jetzt hat offenbar auch Mitgründer Nick Sampson das kalifornische Elektroauto-Start-up verlassen. Auch Produktentwickler Peter Savagian, der früher Chefingenieur bei General Motors war, soll laut dem Portal „The Verge“ nicht mehr für Faraday Future arbeiten.

Sampson soll in einer Mail zu seinem Abgang erklärt haben, dass das Unternehmen da facto zahlungsunfähig sei. Der Verlust der beiden Spitzenmanager ist der neue Höhepunkt der Abwärtsspirale, in der Faraday Future seit einigen Monaten hängt. Noch im Sommer sah es eine Zeitlang so aus, als würde sich die Lage stabilisieren. Das chinesische Unternehmen Evergrande Health war im Juni bei Faraday mit einer satten Geldspritze eingestiegen. Es hieß sogar, Faraday habe eine neue Zentrale in China eingerichtet und hatte weitere Pläne für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum.

Wochen später wollte Faraday Future aus dem rund zwei Milliarden Dollar schweren Deal wieder aussteigen, weil Evergrande Abmachungen und Zahlungen nicht eingehalten habe. Die Zukunft war wieder unsicher. Erst vergangene Woche war dann bekannt geworden, dass Mitarbeiter entlassen und die Gehälter um 20 Prozent gekürzt werden. Firmenchef Jia Yueting hatte sein eigenes Gehalt auf einen symbolischen Dollar gesenkt. Offenbar alles nicht genug.

Der kalifornische E-Autobauer hat mit dem Air ein Elektroauto der Superlative entwickelt, über 1000 PS stark und für Fahrten über angeblich 800 Kilometer gut. Getrieben wird das Projekt von ehemaligen Tesla-Managern. Elektroauto

Selbst wenn das Unternehmen wieder frisches Geld auftrieben kann (als Finanzbedarf steht eine Summe von über einer Milliarde Dollar im Raum), wiegt der Verlust von Sampson und vor allem Savagian schwer. „Er ist das Rückgrat der Firma“, zitiert „The Verge“ einen ehemaligen Mitarbeiter, der wegen einer Verschwiegenheitserklärung seinen Namen nicht nennen darf. „Er war DER Mann“, soll ein anderer gesagt haben. Savagian war in seinen 18 Jahren bei GM lange Zeit für das Elektro-Programm des Konzerns verantwortlich. Bei Faraday Future war er für die Entwicklung des Antriebs und der wichtigen Batterie zuständig.

Ob das Elektro-SUV FF91 jemals in Serie gebaut wird, scheint nach diesen Nachrichten immer unwahrscheinlicher. Es wird immer enger für die Zukunft von Faraday Future.

Artikel teilen

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert