E-Bikes waren zu Zeiten seiner größten sportlichen Erfolge noch Zukunftsmusik: Dreimal war Mike Kluge Cross-Weltmeister, zwölfmal gewann er die Deutsche Meisterschaft, siegte im Mountainbike-Weltcup, vertrat Deutschland bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Aber der Berliner bewies auch Geschäftssinn: Als Mitbegründer der Fahrradmarke Focus verhandelte er mit dem Autohersteller Ford eine „hübsche“ Summe für die Namensrechte aus. Heute lebt der 54-Jährige im Schwarzwald und arbeitet als Markenbotschafter von Focus, Eventmanager und Trainer. Den Lesern von Edison rät er, sich beim E-Bike-Kauf vier Fragen zu stellen:

Welche Strecken wirst du fahren?

Du kannst dich leicht „verkaufen“, wenn du mit einem Urban- oder City-Bike ins Gelände fährst. Oder wenn du mit einem Mountainbike mit dicken Reifen in der Stadt unterwegs bist. Das sieht zwar cool aus, ist aber nicht sinnvoll. Also erst zum Fachhändler gehen und sehen, was du haben willst.

Bist du ausschließlich in der Stadt unterwegs?

Dann würde ich ein Speedbike ausprobieren. Damit kommst du fast auf die Geschwindigkeit eines Pkw, kannst also locker im Verkehr mitschwimmen.

Lieber ein Hardtail, das hinten nicht gedämpft, dafür vorne gefedert ist? Oder ein schwereres Fully, also ein vollgefedertes Bike, das wiederum teurer und pflegeintensiver ist?

Im Gelände ist das für mich keine Frage: Da würde ich immer ein Fully nehmen mit Federung vorne und hinten. Es bietet dir am Hinterrad mehr Traktion, also ein höheres Kurventempo. Du kannst steile Abfahrten sicherer runterfahren, denn durch den Dämpfer hinten und durch die Zugstufeneinstellung für das richtige Ausfedern hält es dich relativ lange am Boden. In Gegenden ohne viele Berge mit leichtem Gelände macht auch ein Hardtail Sinn, mit Reifen in der Dimension 27,5 plus. Die pumpt man etwas geringer auf, dann dämpft der Reifen.

Was ist die Alternative zum 27,5er-Reifen?

26 Zoll ist Vergangenheit. Weil die Dimension für Erwachsene und alle, die über 1,65 Meter groß sind, nicht mehr benötigt wird. Ich mag die 27,5er. Die größeren Laufräder musst du zwar erst mal beschleunigen, weil relativ viel Masse außen am Rad sitzt. Aber sie laufen gut Geradeaus. Bei diesen Rädern musst du ständig dein Gewicht anders verteilen. In spontanen Kurven musst du auf die Sattelspitze rutschen und viel Gewicht auf den Lenker bringen. Das Rad will nicht so einfach in die Kurve, da muss ich viel konzentrierter fahren.

Aber egal, welchen Durchmesser das Rad hat: E-Bikes sind auf jeden Fall ein Gewinn.

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