26. September 2017. Endlich hat das lange Warten ein Ende.

Unser Fahrzeug hat es erfolgreich durch die strenge Prüfung des australischen Zolls und der Bio-Security geschafft. Endlich kann das Team wieder das machen, was es am besten kann: am Auto schrauben, löten, kleben und programmieren. Die bis dato entspannte Mischung aus Ausflügen und Computerarbeit ist vorbei und es herrscht eine produktive Betriebsamkeit.

Erstmals konnten die Solarzellen unter den Realbedingungen der australischen Sonne die Batterie laden. Der Wirkungsgrad dabei ist schon sehr nah am technischen Optimum, aber das ist natürlich kein Grund für unsere Ingenieure, nicht noch weiter an Verbesserungen zu arbeiten.

Die Teammitglieder, die in den vergangenen Tagen in Darwin gelandet sind, hatten nicht nur Unterwäsche und Zahnbürste in ihrem Handgepäck. Der Kofferplatz wurde teilweise auch für wichtige, neue Fahrwerksteile geopfert, die erst kurz vor Abflug fertiggestellt wurden. So hat unser Huawei-Sonnenwagen nun neue Aluminium Hinterradschwingen, die nicht nur leichter sind, sondern auch das Fahrverhalten aufgrund ihrer angepassten Geometrie erheblich verbessern.

Erstes Rennen in zehn Tagen

So wird unser Solarflitzer mit jedem Tag ein bisschen besser, bis er in knapp zehn Tagen im Rennen beweisen muss, was in ihm steckt. Einen ersten Vorgeschmack darauf werden wir schon in den nächsten Tagen bekommen. Schließlich haben wir heute von der australischen Verkehrsbehörde die temporäre Straßenzulassung erhalten. Mit dieser offiziellen Erlaubnis dürfen wir auf ausgewählten Straßen rund um Darwin unser Fahrzeug testen – Testfahrten die wir kaum erwarten können.

Mittlerweile sind fast alle Teams in Darwin angekommen, die an der World Solar Challenge teilnehmen. Dies macht sich in den Hostels und auf den Straßen der Stadt deutlich bemerkbar. Studenten aus der gesamten Welt sitzen vor Computern, liegen unter Solarautos oder diskutieren über „solar array wiring“-Probleme, also die richtige Verkabelung der Panels.

Dabei herrscht glücklicherweise kein übertriebenes Konkurrenzdenken, sondern es wird sich gegenseitig geholfen mit dem Austausch von Wissen und Werkzeug. In dieser tollen Atmosphäre werden viele internationale Freundschaften geschlossen und die ein oder andere spontane Poolparty war auch dabei. Hoffentlich bleibt diese positive Stimmung zwischen den Teams auch während des Rennens erhalten.

Bis dann und Hooroo!

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